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Die Debian GNU/Linux-FAQ
Kapitel 3 - Eine Debian-Distribution auswählen


Es gibt viele verschiedene Debian-Distributionen. Die richtige auszuwählen, ist eine wichtige Entscheidung. Dieser Abschnitt umfasst einige Informationen, die Benutzern helfen sollen, zu entscheiden, welche Distribution am besten zu ihrem System passt. Darüber hinaus gibt er Antworten auf mögliche Fragen, die während des Entscheidungsprozesses auftauchen können. Es geht also nicht so sehr um das "Warum Sie Debian wählen sollten", sondern um das "Welche Distribution von Debian".

Um mehr Informationen über die verfügbaren Distributionen zu erhalten, lesen Sie bitte Wie viele Debian-Distributionen gibt es?, Abschnitt 6.1.


3.1 Welche Debian-Distribution (Stable/Testing/Unstable) ist geeignet für mich?

Die Antwort darauf ist ein wenig kompliziert. Sie hängt sehr davon ab, was Sie zu tun beabsichtigen. Eine Lösung wäre, einen Bekannten zu fragen, der selber Debian verwendet. Aber das bedeutet natürlich nicht, dass Sie keine unabhängige Entscheidung treffen könnten. Tatsächlich sollten Sie genau dazu in der Lage sein, wenn Sie dieses Kapitel bis zum Ende durchgelesen haben.

The folgenden Fragen beleuchten die verschiedenen Wahlmöglichkeiten (hoffentlich) etwas detaillierter.


3.1.1 Sie haben mir empfohlen, Stable zu installieren. Allerdings wird unter stable bestimmte Hardware nicht erkannt oder funktioniert nicht richtig. Was soll ich tun?

Durchsuchen Sie das Web mithilfe einer Suchmaschine und schauen Sie nach, ob jemand anderes Ihre Hardware zum Laufen gebracht hat. Die allermeiste Hardware sollte gut unter Stable funktionieren. Wenn Sie aber bestimmte, sehr neue Hardware haben, kann es sein, dass diese nicht unter Stable funktioniert. Sollte das der Fall sein, möchten Sie vielleicht zu Unstable upgraden beziehungsweise Unstable installieren.

Für Laptops ist die Internetseite http://www.linux-on-laptops.com/ eine sehr gute Anlaufstelle, um herauszufinden, ob jemand Ihr Gerät unter Linux zum Laufen bekommen hat. Die Internetseite bezieht sich nicht direkt auf Debian, ist aber dennoch eine große Fundgrube. Eine Internetseite in dieser Art für Desktop-Rechner ist nicht bekannt.

Eine andere Möglichkeit ist, auf der Mailingliste debian-user nachzufragen, indem man eine E-Mail an debian-user@lists.debian.org schickt. Nachrichten können an die Liste geschickt werden, sogar ohne sich dort anmelden zu müssen. Das Archiv ist unter http://lists.debian.org/debian-user/ einzusehen. Dort finden sich auch alle Informationen, welche die Anmeldung auf der Liste betreffen. Wir möchten nachdrücklich empfehlen, dass Sie Ihre Fragen über die Mailingliste schicken, anstatt sie im irc zu stellen. Die Nachrichten auf der Mailingliste werden archiviert. Auf diese Weise kann die Lösung für Ihr Problem auch anderen Benutzern helfen, die die gleichen Schwierigkeiten haben.


3.1.2 Gibt es unterschiedliche Versionen eines Pakets in unterschiedlichen Distributionen?

Ja. Unstable hat die aktuellsten (jüngsten) Versionen. Allerdings sind die Pakete in Unstable nicht ausführlich getestet und haben möglicherweise Fehler.

Andererseits enthält Stable zwar alte Paketversionen, diese sind jedoch ausführlich getestet. Es ist weniger wahrscheinlich, dass sie Fehler enthalten.

Die Pakete in Testing stellen den Mittelweg zwischen diesen beiden Extremen dar.


3.1.3 Die stabile Distribution enthält wirklich eine ganze Menge ziemlich veralteter Pakete, wie an Kde, Gnome, Xorg oder sogar dem Kernel deutlich erkennbar ist. Warum ist das so?

Da könnten Sie recht haben. Das Alter der Pakete in Stable hängt davon ab, wann die letzte Veröffentlichung gemacht wurde. Angesichts dessen, dass üblicherweise mehr als ein Jahr zwischen den Veröffentlichungen von Debian liegen, kann es sein, dass Sie den Eindruck gewinnen, dass Stable alte Pakete enthält. Allerdings wurden diese durch und durch getestet. Man kann guten Gewissens sagen, dass diese Pakete keine schweren Fehler, Sicherheitslücken und dergleichen enthalten. Diese Eigenschaft ist sehr wichtig für produktive Server, die 24 Stunden am Tag und sieben Tage die Woche funktionieren müssen.

Umgekehrt können Pakete in Testing und Unstable versteckte Fehler, Sicherheitslöcher und Ähnliches aufweisen. Schlimmer noch, manche Pakete in Testing und Unstable funktionieren möglicherweise nicht wie beabsichtigt. Für gewöhnlich ziehen Personen, die an einem einzelnen Desktop-Rechner arbeiten, die jüngsten und modernsten Paket-Sets vor. Unstable ist die richtige Wahl für diese Art von Benutzer.

Wie Sie sehen, handelt es sich bei Stabilität und Aktualität um entgegengesetzte Enden eines Spektrums. Wenn Stabilität erforderlich ist, dann installieren Sie die stabile Distribution. Wenn Sie mit den neusten Paketen arbeiten möchten, dann installieren Sie unstable.


3.1.4 Wenn ich zu einer anderen Distribution wechseln wollte, ginge das?

Ja, aber das ist eine Einbahnstraße. Sie können von stable --> testing --> unstable wechseln. Aber in umgekehrter Richtung ist das nicht "möglich". Sie sollten Sich also sicher sein, wenn sie planen Unstable zu installieren oder ein upgrade zu machen.

Tatsächlich verhält es sich so: Wenn Sie Experte sind und willens etwas Zeit darauf zu verwenden, vorsichtig sind und wissen, was Sie tun, dann kann es möglich sein, von Unstable zu Testing und von Testing dann zu Stable zu gehen. Das Installations-Skript ist allerdings nicht dafür entworfen, dergleichen zu tun. Daher kann es passieren, dass während des Vorgangs Ihre Konfigurationsdateien verloren gehen und ...


3.1.5 Sollte man Testing oder Unstable installieren?

Das ist eine ziemlich subjektive Angelegenheit. Es gibt darauf keine absolut richtige Antwort, sondern lediglich eine "vernünftige Vermutung", um sich zwischen Testing und Stable zu entscheiden. Die Sache ist die:

Aber manchmal kann es günstiger sein, Testing mitzuverfolgen als unstable. Der Autor dieser Dokumentation erlebte so etwas während dem Wechsel von gcc3 auf gcc4: Er versuchte, das Paket labplot auf einem Rechner zu installieren, der Unstable folgte. Das gelang nicht, da nur einige der Abhängigkeiten im Zuge des gcc-Übergangs bereits erfüllt waren, andere jedoch nicht. In Testing ließ sich das Paket dagegen installieren, da die im Übergang befindlichen Pakete noch nicht in dort angelangt waren.


3.1.6 Hier ist die Rede davon, dass Testing "kaputt" gehen kann. Was soll das heißen?

Es kann vorkommen, dass sich ein Paket nicht mit den Paketmanagement-Werkzeugen installieren lässt. Manchmal kann es auch sein, dass ein Paket nicht mehr verfügbar ist, vielleicht wurde es (zeitweise) wegen Fehlern oder verletzten Abhängigkeiten entfernt. Oder ein Paket lässt sich zwar installieren, verhält sich aber nicht ordnungsgemäß.

Wenn solche Dinge passieren, sagt man von einer Distribution, dass sie (zumindest in Bezug auf dieses eine Paket) kaputt ist.


3.1.7 Wie kann es sein, dass Testing monatelang kaputt ist? Würden die in Unstable eingepflegten Fehlerkorrekturen nicht direkt in Testing einfließen?

Die Fehlerkorrekturen und Verbesserungen aus der Distribution Unstable gelangen nur langsam nach einer bestimmten Anzahl von Tagen nach Testing. Nehmen wir an, dieser Wert liegt bei zehn Tagen. Die Pakete in Unstable gelangen erst nach Testing, wenn dafür keine neuen veröffentlichungskritischen Fehler mehr gemeldet werden. Wenn also ein veröffentlichungskritischer Fehler für das Paket vorliegt, wird es auch nicht nach zehn Tagen nach Testing gelangen.

Die Idee ist folgende: wenn das Paket irgendwelche Fehler hat, dann würden diese von Benutzern entdeckt werden, die Unstable verwenden und würden bereinigt, bevor das Paket nach Testing kommt. Das hält Testing für die meiste Zeit in einem benutzbaren Zustand. Insgesamt ein brillantes Konzept. Allerdings sind die Dinge nicht immer so einfach. Überdenken Sie folgende Situation:

Die Angelegenheit kann noch weitaus komplizierter werden, wenn etwa XYZ von vier anderen Paketen abhängt. Das kann dann zu einer monatelang nicht benutzbaren Testing-Distribution führen. Das soeben vorgestellte Szenario ist zwar konstruiert, kann aber im echten Leben tatsächlich vorkommen. Allerdings geschieht das nur selten.


3.1.8 Vom Standpunkt eines Systemverwalters her gesehen: Welche Distribution verlangt mehr Aufmerksamkeit?

Einer der Gründe, warum viele Leute Debian anderen Linux-Distributionen vorziehen, ist der, dass es nur sehr wenig Verwaltungsaufwand erfordert. Diese Leute wollen ein System, das einfach nur funktioniert. Im allgemeinen kann man sagen, dass Stable nur sehr wenig Wartung bedarf, während Testing und Unstable nach fortwährender Pflege durch den Systemverwalter verlangen. Wenn Sie Stable verwenden, müssen Sie lediglich darauf achten, mit den Sicherheitsupdates Schritt zu halten. Wenn Sie Testing oder Unstable verwenden, ist es klug, ein Auge auf neu entdeckte Fehler, Fehlerberichtigungen und neue Fähigkeiten in den bereits installierten Paketen zu haben.


3.1.9 Was passiert, wenn eine neue Version von Debian veröffentlicht wird?

Diese Frage wird Ihnen nicht helfen, eine Debian-Distribution auszuwählen, aber früher oder später werden Sie sich dieser Frage doch gegenüber sehen.

Derzeit ist squeeze die stabile Distribution. Die nächste stabile Veröffentlichung wird wheezy heißen. Lassen Sie uns nun den speziellen Fall betrachten, dass wheezy als neue stabile Distribution herausgegeben wird.


3.1.10 Ich habe einen Desktop-Rechner/Rechner-Cluster mit Debian. Wie kann ich herausfinden, welche Distribution darauf läuft?

In den meisten Fällen ist das ganz einfach herauszufinden. Werfen Sie einen Blick auf den Inhalt der Datei /etc/apt/sources.list. Dort wird sich ein Eintrag in dieser Art finden:

     deb http://ftp.us.debian.org/debian/ unstable main contrib

Das dritte Feld (hier im Beispiel 'unstable') gibt die Debian-Distribution an, der das System gegenwärtig folgt.

Sie können außerdem lsb_release abfragen (verfügbar über das lsb-release Paket). Wenn Sie dieses Programm auf einem System mit Unstable ausführen, erhalten Sie Folgendes:

     $ lsb_release  -a
     LSB Version:    core-2.0-noarch:core-3.0-noarch:core-3.1-noarch:
     		core-2.0-ia32:core-3.0-ia32:core-3.1-ia32
     Distributor ID: Debian
     Description:    Debian GNU/Linux unstable (sid)
     Release:    unstable
     Codename:   sid

Leider ist es aber nicht immer so einfach. Einige Systeme haben vielleicht eine sources.list Datei mit mehreren Einträgen, die sich auf unterschiedliche Distributionen beziehen. Das kann der Fall sein, wenn der Systemverwalter verschiedene Pakete aus unterschiedlichen Distributionen verwendet. So etwas wird häufig als apt-pinning bezeichnet. Solche Systeme verwenden wahrscheinlich einen Mix aus unterschiedlichen Distributionen.


3.1.11 Augenblicklich verwende ich stable. Kann ich zu Testing oder Unstable wechseln? Und wenn, wie?

Wenn Sie derzeitig Stable einsetzen, dann wird in der Datei /etc/apt/sources.list das dritte Feld entweder squeeze oder stable sein. Diesen Eintrag müssen Sie passend zu der Distribution ändern, die Sie verwenden möchten. Wenn das Testing ist, dann ändern Sie das dritte Feld von /etc/apt/sources.list in Testing. Wenn Sie Unstable verwenden wollen, dann tragen Sie in das dritte Feld Unstable ein.

Gegenwärtig wird Testing wheezy genannt. Wennn Sie das dritte Feld von /etc/apt/sources.list in wheezy ändern, dann werden Sie künftig Testing verwenden. Aber auch wenn wheezy stable wird, werden Sie weiterhin wheezy haben.

Unstable wird immer sid genannt. Wenn Sie also das dritte Feld von /etc/apt/sources.list in sid ändern, werden Sie stets Unstable folgen.

Gegenwärtig bietet Debian Sicherheitsupdates für Testing aber nicht für Unstable an, da Fehlerkorrekturen für Unstable direkt im Hauptarchiv vorgenommen werden. Wenn Sie also Unstable benutzen, sollten Sie sicherstellen, dass Sie die Zeilen in /etc/apt/sources.list entfernen, die sich auf Sicherheitsupdates beziehen.

Wenn es für die Veröffentlichung zu der Sie upgraden Veröffentlichungshinweise gibt (möglicherweise auch obwohl die Veröffentlichung noch bevorsteht), wäre es klug, diese durchzusehen. Veröffentlichungshinweise enthalten möglicherweise Informationen über die Art, wie Sie das Upgrade vornehmen sollten.

Dennoch können Sie, nachdem Sie die obigen Veränderungen vorgenommen haben, aptitude update laufen lassen und dann die Pakete installieren, die Sie haben möchten. Beachten Sie, dass das Installieren eines Pakets aus einer anderen Distribution möglicherweise automatisch gleich Ihr halbes System einem Upgrade unterzieht. Wenn Sie einzelne Pakete installieren, haben Sie zum Schluss ein System, auf denen eine Mischung verschiedener Distributionen läuft.

In bestimmten Situationen ist es daher wahrscheinlich das Beste, ein volles Upgrade auf die neue Distribution zu machen, indem man apt-get dist-upgrade, aptitude safe-upgrade oder aptitude full-upgrade benutzt. Lesen Sie die Handbuchseiten von apt und aptitude für weiterführende Informationen.


3.1.12 Im Augenblick verwende ich Testing (wheezy). Was wird passieren, wenn eine neue Veröffentlichung herauskommt? Werde ich weiterhin Testing haben oder wird auf meinem Rechner die neue stabile Distribution laufen?

Das hängt von den Einträgen in der Datei /etc/apt/sources.list ab. Wenn Sie gegenwärtig Testing mitverfolgen, sollten diese Einträge in etwa so aussehen:

     deb http://ftp.us.debian.org/debian/ testing main

oder

     deb http://ftp.us.debian.org/debian/ wheezy main

Wenn das dritte Feld in /etc/apt/sources.list 'testing' ist, dann werden Sie auch nach der Veröffentlichung noch Testing haben. Nachdem wheezy veröffentlicht wurde, werden Sie eine neue Debian-Distribution mit einem anderen Codenamen laufen haben. Am Anfang werden die Veränderungen nicht auffällig sein. Das wird sich aber ändern, sobald neue Pakete von Unstable in die Testing-Distribution kommen.

Wenn aber das dritte Feld 'wheezy' enthält, dann werden Sie künftig Stable installiert haben, weil wheezy dann die neue stabile Veröffentlichung sein wird.


3.1.13 Ich bin noch immer verwirrt. Was sagten Sie, solle ich installieren?

Wenn Sie sich unsicher sind, dann wäre wohl die stabile Distribution die beste Wahl.


3.2 Aber was ist mit Knoppix, Linex, Ubuntu und all den anderen Distributionen?

All diese Distributionen sind nicht Debian. Sie basieren auf Debian. Obwohl es viele Ähnlichkeiten und Gemeinsamkeiten mit ihnen gibt, gibt es aber auch ein paar entscheidende Unterschiede.

All diese Distributionen haben ihre eigenen Vorzüge und sind auf eine bestimmte Gruppe von Benutzern zugeschnitten. Für mehr Informationen hierzu lesen Sie die Informationen über auf Debian basierende Software-Distributionen auf der Internetseite von Debian.


3.2.1 Ich weiß jetzt, dass Knoppix/Linex/Ubuntu/ ... auf Debian basieren. Bedeutet das auch, dass ich die 'apt' Paketwerkzeuge verwenden kann, wenn ich eine dieser Distributionen auf meiner meiner Festplatte installiere?

Diese Distributionen basieren auf Debian, sind aber nicht Debian. Sie können aber dennoch die apt Paketwerkzeuge zusammen mit einer /etc/apt/sources.list Datei verwenden, die auf die Repositories dieser Distributionen verweist. Aber dann verwenden Sie nicht Debian, sondern eine andere Distribution. Sie sind nicht das gleiche.

Wenn Sie eine bestimmte Distribution nutzen, sollten Sie auch genau diese benutzen, und nicht versuchen, zusätzlich Pakete aus anderen Distributionen einzumischen. Viele weit verbreitete Probleme rühren daher, dass Benutzer eine Distribution verwenden und versuchen, Pakete aus einer anderen Distributionen zu installieren. Die Tatsache, dass alle dasselbe Format und den gleichen Namen (.deb) verwenden, macht die Pakete mitnichten automatisch kompatibel zueinander.

Beispielsweise handelt es sich bei Knoppix um eine Linux-Distribution, die als Live-CD entworfen wurde, wohingegen Debian für die Installation auf der Festplatte gedacht ist. Knoppix ist hervorragend geeignet, wenn Sie ermitteln wollen, ob eine bestimmte Hardware funktioniert oder wenn Sie herausfinden möchten, wie sich ein Linux-System 'anfühlt'. Knoppix ist ein gutes Vorführ-System, während Debian entworfen wurde, um 24 Stunden am Tag und 7 Tage die Woche zu laufen. Darüber hinaus ist die Anzahl der verfügbaren Pakete und die Zahl der unterstützten Prozessorarchitekturen bei Debian weitaus größer als bei Knoppix.

Wenn Sie Debian wollen, ist es das Beste, es frisch zu installieren. Auch wenn es möglich ist, Debian über andere Distributionen wie etwa Knoppix zu installieren, erfordert das etwas Sachverstand. Angesichts dessen, dass Sie dieses FAQ lesen, nehmen wir an, dass Debian und Knoppix neu für Sie sind. In diesem Fall ersparen Sie sich besser den späteren Ärger und installieren Sie Debian sauber von Grund auf neu.


3.2.2 Ich habe Knoppix/Linex/Ubuntu/... auf meiner Festplatte installiert. Jetzt habe ich ein Problem. Was soll ich tun?

Wir raten Ihnen, nicht die Debian-Foren zu benutzen (weder die Mailinglisten noch den IRC), da die Leute, die Ihnen helfen wollen, glauben würden, Sie benutzten ein Debian-System. Die "Lösungen", die Sie so erhalten, passen möglicherweise nicht zu Ihrem System. Es könnte sogar sein, dass dadurch Ihre Probleme nur noch größer werden.

Benutzen Sie statt dessen vorrangig die Foren der entsprechenden Distribution. Wenn Sie dort keine Hilfe finden, oder die Lösungen Ihr Problem nicht beheben, können Sie noch immer in Debian-Foren nachhaken. Behalten Sie jedoch das zuvor gesagte im Hinterkopf.


3.2.3 Ich benutze Knoppix/Linex/Ubuntu/... und möchte nun Debian verwenden. Wie steige ich um?

Betrachten Sie den Wechsel von einer auf Debian basierenden Distribution zu Debian als Wechsel von einem Betriebssystem zu einem anderen. Sie sollten Sicherungskopien Ihrer Daten anlegen und das Betriebssystem von Grund auf neu installieren. Sie sollten nicht versuchen, ein "Upgrade" auf ein Debian mithilfe der Paketwerkzeuge zu machen, da Sie am Ende möglicherweise mit einem unbrauchbaren System dastehen.

Wenn sich alle Ihre Benutzerdaten (beispielsweise /home) auf einer gesonderten Partition befinden, ist der Umstieg auf Debian ziemlich einfach. Sie müssen das Installationssystem lediglich anweisen, diese Partition bei der Neuinstallation einzubinden (aber nicht zu formatieren). Sicherungskopien Ihrer Daten ebenso wie der Konfigurationsdateien (etwa /etc/ und vielleicht auch /var/) anzulegen, ist dennoch ratsam.


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Die Debian GNU/Linux-FAQ

Version 5.0.1ubuntu1, 25 November 2012

Die Autoren der Debian-FAQ