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Die Debian GNU/Linux-FAQ
Kapitel 10 - Debian und der Kernel


10.1 Kann ich einen Kernel ohne gewisse Debian-spezifische Optimierungen installieren und kompilieren?

Ja.

Es gibt nur ein häufiges Problem: Die Debian C-Bibliotheken werden mit den neusten stabilen Ausgaben der Kernel-Header erstellt. Wenn Sie ein Programm mit neueren Kernel-Headern als jene aus dem stabilen Zweig kompilieren möchten, sollten Sie entweder das Paket, welches die Header enthält (libc6-dev) aktualisieren oder die neuen Header eines entpackten Baumes des neueren Kernels verwenden. Das heißt, wenn die Kernelquellen in /usr/src/linux liegen, sollten Sie beim Kompilieren -I/usr/src/linux/include/ an Ihre Befehlszeile anhängen.


10.2 Welche Werkzeuge zum Erzeugen eines angepassten Kernels stellt Debian zur Verfügung?

Benutzern, die einen angepassten Kernel erstellen möchten (oder müssen), wird empfohlen, das Paket kernel-package herunterzuladen. Dieses Paket enthält das Skript, welches benötigt wird, um ein Kernelpaket zu erzeugen und es stellt die Fähigkeit zur Verfügung, ein Debian kernel-image-version-Paket zu erstellen, indem man den Befehl

     make-kpkg kernel_image

im Top-Level-Verzeichnis der Kernel-Quellen verwendet. Hilfe dazu erhält man mit

     make-kpkg --help

und in der Handbuchseite make-kpkg(1).

Anwender müssen den Quelltext des neusten Kernels (oder des Kernels nach Wahl) separat von der favorisierten Linux-Archivseite herunterladen, es sei denn, es ist ein kernel-source-version-Paket verfügbar (wobei version für die Version des Kernels steht).

Detaillierte Instruktionen zur Verwendung des kernel-package-Pakets können in der Datei /usr/share/doc/kernel-package/README.gz gefunden werden. Zusammengefasst sollte man Folgendes tun:


10.3 Wie kann ich eine angepasste Bootdiskette erstellen?

Diese Arbeit wird großartig vom Debian-Paket boot-floppies unterstützt, welches normalerweise im admin-Bereich des Debian-FTP-Archivs gefunden werden kann. Shellskripte in diesem Paket erzeugen Bootdisketten im SYSLINUX-Format. Das sind MS-DOS-formatierte Disketten, deren Master Boot Record so verändert wurde, dass sie direkt Linux (oder jedes andere Betriebssystem, das in der Datei syslinux.cfg auf der Diskette definiert worden ist) booten. Andere Skripte in diesem Paket erstellen root-Disketten für den Notfall und können sogar die Basisdisketten wiederherstellen.

Sie finden mehr Informationen dazu in der Datei /usr/share/doc/boot-floppies/README nachdem Sie das Paket boot-floppies installiert haben.


10.4 Welche speziellen Einrichtungen bietet Debian im Umgang mit Modulen?

Das Debian-Paket modconf liefert ein Shellskript (/usr/sbin/modconf), welches dazu verwendet werden kann, die Konfiguration von Modulen anzupassen. Dieses Skript präsentiert eine menübasierte Benutzerschnittstelle, welche den Anwender nach Einzelheiten zu den ladbaren Gerätetreibern in seinem System fragt. Die Antworten werden dazu verwendet, die Datei /etc/modules.conf (welche Aliase auflistet und andere Argumente, die im Zusammenhang mit verschiedenen Modulen verwendet werden müssen) anzupassen, sowie Dateien in /etc/modutils/, und auch die Datei /etc/modules (welche die Module auflistet, die beim Booten geladen werden müssen).

Wie die (neuen) Configure.help-Dateien, die nun verfügbar sind, um die Konstruktion angepasster Kernel zu unterstützen, enthält das modconf-Paket eine Serie von Hilfedateien (in /usr/lib/modules_help/), die detaillierte Informationen zu passenden Argumenten für jedes der Module bereitstellen.


10.5 Kann ich sicher ein altes Kernel-Paket deinstallieren und wenn ja, wie?

Ja. Das kernel-image-NNN.prerm-Skript kontrolliert, ob der Kernel, den Sie gerade verwenden, der selbe ist wie jener, den Sie zu entfernen versuchen. Daher können Sie nicht mehr benötigte Kernel-Image-Pakete mit diesem Befehl entfernen:

     dpkg --purge --force-remove-essential kernel-image-NNN

(Natürlich müssen Sie NNN mit Ihrer Kernelversion und Revisionsnummer ersetzen.)


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Die Debian GNU/Linux-FAQ

Version 5.0.1ubuntu1, 25 November 2012

Die Autoren der Debian-FAQ